Hunde zu reproduzieren ist ein sehr komplexes Thema, bei dem man neben dem WIE auch mit dem WARUM einen Unterschied macht.
Für mich ist neben einer guten Aufzucht der Welpen auch der Hintergrund für eine Verpaarung wichtig. Man muss sich ausgiebig mit der Rasse und den gewünschten Eigenschaften auseinandersetzten und nicht nur die schönen Dinge beleuchten, sondern vor allem die Probleme und verbesserungswürdigen Aspekte einer Rasse und eines jeden individuellen Hundes in der Zucht erkennen und berücksichtigen.
Dabei habe ich ein Ziel vor Augen, jedoch mit dem Wissen dafür immer wieder Kompromisse eingehen zu müssen und nie alle guten Dinge beisammen zu haben.
Verpaarungen werden hier in unregelmäßigen Abständen, höchstens einmal im Jahr und nur bei entsprechender Nachfrage umgesetzt, in erster Linie aus eigenem Interesse.
Ich züchte unter dem RSV2000 (VDH/FCI). Hier finde ich, aus meiner Sicht, beste Möglichkeiten für den belgischen Schäferhund gesunde Verpaarungen zu planen und umzusetzen. Mir gefällt die Herangehensweise und die Intention nach einem großen und gesunden Genpool zu streben. Aus züchterischer Sicht stehen einem hier alle Türen für eine optimale Zucht nach modernsten kynologischen Erkenntnissen offen.
Mit dieser Frage sollten sich meiner Meinung nach alle Züchter befassen!
Alles hat sein Für und Wider; bei der Linienzucht manifestiert man bestimmte Merkmale, allerdings oft auch Krankheiten. Bei einer möglichst inzuchtfreien Verpaarung hat man einen breiten Genpool und damit augenscheinlich eine gesündere Verpaarung. Oftmals liegen die Nachkommen eines solchen Wurfes aber nicht nur genetisch sondern charakterlich auch weiter auseinander. Durch die "fehlende", gefestigte Linie können Charaktermerkmale auftreten mit denen man nicht rechnet oder von denen man nichts weiß.
Letztenendes muss jeder wissen warum er einen Wurf machen möchte und welche Ziele er mit diesem Wurf erreichen möchte. Was soll verbessert werden ? Was soll erhalten oder gefestigt werden ? Welche Kompromisse geht man ein ?
Ich konnte in verschiedenen Bereichen Erfahrungen mit anderen Rassen sammeln, insbesondere während meiner Tätigkeit als Helfer.
Ich habe für mich festgestellt, dass der Belgische Schäferhund, speziell der Malinois, mit seinen Eigenschaften für mich der perfekte Hund im Alltag und Sport ist.
Der Malinois, wie ich ihn mag, hat ein sportliches, mittelgroßes, quadratisches Gebäude mit gut bis stark pigmentiertem Fell. Er zeichnet sich aus durch eine enge Bindung zum Menschen, ausgeglichenes, klares Sozialverhalten unter Hunden, einer hohen Auffassungsgabe und die Fähigkeit Erlerntes leicht zu verknüpfen und abzurufen. Auch hat er eine hohe Arbeitsmotivation und Will to Please, Ausdauer, Beweglichkeit und einen starken Charakter.
Bei all der Energie ist es mir wichtig, dass sie abschalten können, sich ihre Energie einteilen und in ungewohnten Situationen einen kühlen Kopf bewahren.
Wie schon weiter oben beschrieben ist die Zucht ein sehr komplexes Thema bei welchem es tausend Meinungen gibt.
Ich bevorzugen ältere Rüden zur Zucht. Warum? Ältere Rüden haben oft schon Deckerfahrung, sind abgeklärter und können der Hündin einen positiven Eindruck beim Decken vermitteln, was mir wichtig ist. Anhand der eventuell bereits vorhandenen Nachzucht kann man sehen was und gegebenenfalls wie der Rüde vererbt. Außerdem kann man im Alter einige gesundheitliche Aspekte wie die gesamte gesundheitliche Verfassung, Fitness im Alter oder auch die Zahnqualität besser beurteilen als bei einem jungen Rüden der sich noch entwickelt.
Was uns bei einem Rüden noch wichtig ist ? Natürlich sämtliche Gesundheitsuntersuchungen. Gerade in der heutigen Zeit kann man mittlerweile viel testen und damit bereits viele Erkrankungen im Vorfeld abklären.
Außerdem bevorzugen wir Rüden, die nicht zu den Popular Sires gehören. Aus meiner Sicht muss kein Rüde 500 oder mehr Nachkommen zeugen, egal wie toll er ist. Auf der Suche nach Deckrüden
Meine Welpen wachsen in enger Beziehung zu uns, direkt im Haus aber auch auf unserem großzügigen Grundstück auf. In einem separaten Raum, angrenzend an unsere Wohnräume, werden die Welpen mit unserer Begleitung geboren und hier im Haus verbringen sie überwiegend ihre ersten Lebenswochen bevor sie in den Außenbereich und ins Welpenhaus ziehen dürfen.
Wenn sie alt genug sind wachsen unsere Welpen mit in unserem Alltag auf, lernen verschiedene Tieren kennen, sämtliche Geräusche, Gerüche und Umgebungen werden erkundet und ihrem Alter entsprechend werden auch Ausflüge unternommen.